Dharamshala – Indien oder doch Tibet?

Da bin ich nun in Indien, das eigentlich nicht auf meinem Reiseplan stand. Doch ist die Region um Dharamshala im Himalaya wirklich Indien? Oder irgendwie ein Mix aus Indien, Tibet und vielen Internationalen Einflüssen?

Meine Unterkunft befindet sich in McLeod Ganj. Hier geht es sehr geschäftig zu. Es gibt viele Läden, die Bilder von Buddha, Tara und mehr zeigen, viel Schmuck, Krystale, Tücher und Schals, aber auch tibetanisches Gebetszubehör werden verkauft, es gibt viele verschiedene Restaurants und Cafés, sowie für einen so kleinen Ort recht viel Straßenverkehr.

Straßen von McLeod Ganj

Nur 20 Minuten zu Fuß entfernt befindet sich das deutlich ruhigere Bhagsu und 30 Minuten die andere Straßen hoch liegt Dharamkot – der Weg führt über einen ordentlichen Anstieg. Am Ende eines Spaziergangs dorthin, wurde ich mit einem tollen Blick über das Tal und in die Berge des Himalaya belohnt und mit Auto freien Straßen.

Blick über Dharamkot

Es ist hier im Juni vom Wetter her sehr angenehm es sind meist über 20°C, jeden Tag scheint die Sonne, doch es kann zwischendurch auch zu starken Regenfällen und Gewittern kommen, da es hier auf die Monsoon Zeit zu geht, die hier im Juli Einzug erhält. Irgendwie reist der Monsoon mit mir. Schon in Sri Lanka bin ich in den Beginn der Regenzeit geraten. Naja so habe ich einfach immer meinen Regenschirm und meine Jacke dabei.

Im Vergleich dazu ist es in Delhi zur Zeit sehr heiß bis zu 41°C. Ich bin nicht nur deswegen glücklich hier im Norden zu sein. Insbesondere nachdem ich mir an dem einen Tag in New Delhi tatsächlich einen Delhi Belly eingefangen habe, der mich dann im Nachtbus nach Dharamshala erwischt hat. Auch den vielen Straßenverkehr und den Staub vermisse ich nicht wirklich. Auch wenn sie es hier in den wenigen von Autos befahrenen Straßen auch schaffen kleine Staus zu produzieren und Hupen gehört hier immer dazu, egal ob die Straßen frei sind oder nicht. Abgesehen von der Huperei scheinen die Menschen hier insgesamt entspannter zu sein. Ich werde hier auch nicht so viel von den Menschen angestarrt und wenn dann sind es eher die Inder aus Großstädten, die hier Urlaub machen. Bei Kindern bin ich dann auch nicht so und mache einige Selfies mit ihnen. Auch wenn ich mich ziemlich alt fühle, wenn sie mich fragen „Mam, could we take a selfie with you?“ Aber immerhin fragen sie. In Delhi hab ich es ja schon erlebt, dass Erwachsene ungefragt Bilder von mir machen.

Warum fühlt es sich hier mehr nach Tibet an?

Hier in der Region ist der Sitz des tibetanischen Regierung im Exil, viele tibetanische Geflüchtete leben hier mittlerweile seit vielen Jahren, sodass es viele tibetanische Läden und Restaurants gibt, der Dalai Lama hat hier seinen Sitz und so sind viele Mönche aus aller Welt anzutreffen. Ja, auch hier gibt es leider ein ordentliches Müllproblem und auch einige Straßenhunde.

Recycling mit Dalai Lama und Straßenhunden

So bin ich auch zu einem tibetanischen Doktor in der Men-Tsee-Khang Clinic gegangen, der mich dann mit pflanzlichen Mitteln für meine Verdauung versorgt hat, sodass es mir schon bald besser ging. Doch leider habe ich den Dalai Lama in meiner ersten Woche hier verpasst, da ich mich nicht fit genug gefühlt habe, um mich vier Stunden für die Anmeldung anzustellen und dann am frühen Morgen zum Tempel zu gehen, um dort zwischen ganz vielen Menschen stundenlang zu sitzen. Auch wenn mich seine Vorträge schon sehr interessiert hätten.

Eingang zum Dalai Lama Tempel

Den Tempel “His Holiness Dalai Lama Main Temple” habe ich mir dann angesehen, als es mir wieder besser ging. Beeindruckend war für mich der Unterschied zwischen den einfachen Gebäuden zu den sehr prunkvollen Buddha Figuren, sowohl dem männlichen Abbild, als auch der weiblichen Buddha Tara und weiteren Götterfiguren. Die Figuren durften nicht fotografiert werden. Beeindruckend finde ich auch die Gebetsmühlen, die eigentlich Mantramühlen heißen müssten, denn in ihnen liegen 1000 verschiedene Mantras je Mühle, sodass beim Drehen dieser Mühlen gleichzeitig mehrere 1000 Mantras ihre Wirkung entfalten können.

Gebetsmühlen und ich

Ein toller Ort zum Meditieren. So habe ich es einigen ältere tibetanischen Damen gleich getan, die mit ihren Gebetsketten Perle für Perle Mantras wiederholt haben, was ich mit meiner Mala aus Bali getan habe.

Die Vielfalt der Kulturen genieße ich ganz besonders in den Restaurants und Cafés. Sie bieten indisches, tibetanisches, aber auch auf Grund der vielen Touristen chinesisches, italienisches und israelisches Essen an.

Jummy Momos

Ich mag besonders die tibetanischen Momos. Das sind Teigtaschen, die ich am Liebsten mit Spinat und Kartoffeln mit Käse gefüllt esse. Am besten haben mir sehr gut gewürzte Momos mit Kartoffeln von einem Straßenstand geschmeckt, vermutlich werden sie zu Hause hergestellt, so wie sie auch die Tibeter essen würden. Aber auch der israelische Einfluss ist ganz besonders in Bhagsu zu spüren, da hier viele junge Israelis Urlaub machen und so auch einiges an leckeren israelischen Gerichten zu finden ist. Jummy, Falafel und Hummus.

Vorallem in Bhagsu und Dharamkot werden sehr viele Kurse angeboten – für die ich nach Indien gekommen bin. So finden sich einzelne Yoga Stunden, Intensivkurse über eine Woche, sowie bis zu 200 Stunden Yoga Teacher Trainings, die über 4 Wochen angeboten werden. Außerdem werden hier verschiedene östliche Heilpraktiken, wie Ayurveda, Reiki, Crystal Healing, Massagen, Reflexologie und vieles mehr gelehrt.

Ich habe mich für einen Crystal Healing Kurs für 3 Tage, 4 Tage Reiki und werde wahrscheinlich vereinzelt Meditationen und Yoga Kurse besuchen. Hier ein Eindruck aus dem Crystal Healing Kurs:

Crystal Healing - die Krystale & ich

Großartig Sehenswürdigkeiten ansehen werde ich mir hier nicht. Ich nutze die Zeit zwischen den Kursen zum Entspannen, denn schon bald geht es zurück nach Deutschland für zwei Monate und da steht so einiges auf dem Programm. Ich freue mich vorallem schon darauf Familie und Freunde wieder zu sehen. 😀

2 Kommentare zu „Dharamshala – Indien oder doch Tibet?

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  1. Hallo, habe mich über deinen Bericht aus Indien sehr gefreut. In meinen wöchentlich 90 Min.Yoga erfahre ich auch oft Interessantes über Meditation. Freue mich auf unser Wiedersehen im Juli, evtl.zu Papa´s Geburtstag?
    Liebe Grüße Oma Heidi Hoffentlich bist du wieder richtig fit.

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